Version 10 von Debian GNU/Linux wird heute veröffentlicht
Nach einer Erhebung von Heise aus dem Jahr 2009 wird in Deutschen Firmen als Software für Server zu fast 50% Debian GNU/Linux verwendet. Rund 30% der Nutzer, die auf ihrem Notebook oder Arbeitsplatzrechner Linux verwenden, greifen zu Debian, etwa 60% zu Ubuntu, einem von Debian abgeleiteten Derivat.
Hinter der freien Software Debian stehen rund 1.000 Programmierer, die das Projekt vorantreiben. Im Rahmen der eigenen Paketverwaltung stehen inzwischen rund 55.000 Programme zur Verfügung. Klassiker wie LibreOffice, Firefox und GIMP ebenso wie Exoten.
Auch wir beim CSB verwenden gerne und häufig Debian. Alle unsere Server im Rechenzentrum laufen auf diesem Betriebssystem; viele Kundenserver ebenfalls.
Wer jetzt meint, dass ein unglaublicher Wust an Arbeit über uns hereinbrechen wird, der irrt. Die bisherige stabile Version, Debian Stretch (9), wird noch bis Sommer 2022 unterstützt. Selbst die „Oldstable“-Version Debian Jessie (8) erhält noch Updates bis Sommer 2020. Updates („Korrekturen“) installieren wir bei Kunden, die mit uns eine Vereinbarung über Wartung und Pflege geschlossen haben, in regelmäßigen Abständen. Upgrades (Versionssprünge) erst nach entsprechender Vorbereitung und Tests. Damit diese Vorbereitungen und Tests unproblematisch gelingen, setzen wir Buster schon seit zwei Jahren auf unproduktiven Systemen ein.
Was macht die neue Version nun aus? Neue bunte Icons, eine verbesserte Menüstruktur, Aktualisierung des Layouts – all das wird sich kaum ändern, denn die grafische Benutzeroberfläche ist in Debian (wie bei den meisten Linux-Distributionen) frei wählbar. Viele Programme wird es in aktuellerer Version in Buster geben. Die wirklichen Neuerungen stecken „unter der Haube“. So wird iptables, ein textbasiertes Programm, mit dem wir die meisten Firewall-Lösungen umsetzen, durch nftables ersetzt werden. Der verwendete Linux-Kern macht bei der Versionsnummer ebenfalls ein paar Sprünge nach oben.
Also viel Hype um nichts? Das könnte man fast meinen, aber die Entwicklung bei Debian ist seit jeher sehr konservativ. Die oberste Maxime ist Laufstabilität. Und genau die wollen wir alle ja auf unseren Servern sehen, da ist es egal wie bunt und stylisch die Icons sind.